Shopware vs WooCommerce 2025: Der ultimative Vergleich

Shopware vs WooCommerce 2025: Kosten, KI-Readiness & Rechtssicherheit im Vergleich. Finde das richtige Shopsystem für deine E-Commerce-Strategie.

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Lasse Lung
CEO & Co-Founder bei Qualimero
19. Dezember 202518 Min. Lesezeit

Die Ära der intelligenten Shopsysteme beginnt

Wenn du im Jahr 2025 vor der Entscheidung Shopware vs WooCommerce stehst, stellst du dir wahrscheinlich die falschen Fragen. Die klassische Debatte – Open Source vs. Lizenzkosten oder Einfachheit vs. Skalierbarkeit – ist zwar noch relevant, aber sie greift zu kurz. Der E-Commerce hat sich fundamental gewandelt.

Es reicht nicht mehr aus, Produkte nur transaktional verfügbar zu machen. Der Markt bewegt sich von der reinen Transaktion hin zur Consultation – also zur echten Beratung. Kunden erwarten heute, dass ein Onlineshop sie versteht, berät und personalisierte Lösungen bietet – ähnlich wie ein kompetenter Verkäufer im Ladengeschäft. Genau hier kommt Künstliche Intelligenz ins Spiel, und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen bei der Shopsystem-Wahl.

In diesem umfassenden Vergleich analysieren wir nicht nur die technischen Features und Kostenstrukturen für den deutschen Markt. Wir beleuchten vor allem, welche Plattform die bessere Datenbasis liefert, um KI-gestützte Produktberatung zu ermöglichen. Ob du ein aufstrebender Händler bist, der seinen ersten Shop eröffnet, oder ein etablierter Mittelständler, der skalieren muss: Dieser Artikel liefert dir die Entscheidungsgrundlage für deine E-Commerce-Strategie 2025.

Wichtige Fakten: Shopware vs WooCommerce 2025

Bevor wir in die Details eintauchen, hier die wichtigsten Erkenntnisse, die du für deine Entscheidung kennen musst:

  • Marktposition 2025: WooCommerce dominiert laut 6sense weltweit durch die WordPress-Integration, während Shopware laut eigenen Angaben im DACH-Raum der unangefochtene Marktführer im Mittelstand und Enterprise-Segment bleibt.
  • Technologischer Sprung: WooCommerce hat laut WooNinjas mit HPOS (High-Performance Order Storage) seine größte Schwäche – die Skalierbarkeit – massiv verbessert. Shopware hingegen setzt mit dem AI Copilot und einer API-First-Architektur neue Standards für datengetriebenen Handel.
  • Kosten-Wahrheit: Die kostenlose Einstiegshürde bei WooCommerce täuscht oft über hohe Wartungs- und Plugin-Kosten (z.B. für Rechtssicherheit in DE) hinweg. Shopware hat laut offizieller Mitteilung eine Fair Usage Policy eingeführt, die ab 1 Mio. € GMV (Bruttowarenvolumen) Lizenzgebühren auch für die Community Edition erzwingt.
  • KI-Readiness: Shopware bietet native KI-Tools für B2B und Content. WooCommerce setzt laut Kanuka Digital auf ein offenes Ökosystem und plant Agentic Commerce, ist aber stärker auf Drittanbieter angewiesen.

Schnellvergleich: Shopware vs WooCommerce auf einen Blick

Für alle, die schnell die wichtigsten Unterschiede erfassen wollen, haben wir die Kernpunkte in einer Entscheidungstabelle zusammengefasst. Hier siehst du, wo die Stärken der beiden Systeme im direkten Vergleich liegen – inklusive dem oft übersehenen Faktor der KI-Readiness.

Feature / KriteriumWooCommerceShopware 6
ZielgruppeEinsteiger, Content-Driven Brands, kleine bis mittlere ShopsAmbitionierte Startups, Mittelstand (KMU), Enterprise & B2B
KostenmodellKostenloser Core (Open Source), kostenpflichtige Plugins & HostingLizenzmodell (ab 600€/Monat) oder Community Edition (bis 1 Mio. € GMV kostenlos)
Rechtssicherheit (DE)Erfordert Plugins (z.B. Germanized Pro), hoher manueller AufwandNative Rechtssicherheit (Made in Germany), DSGVO-konform im Core
SkalierbarkeitGut bis ca. 50.000 SKUs (mit HPOS besser), datenbanklastigExzellent, API-First Architektur, für Millionen von SKUs ausgelegt
B2B-FunktionenNur über komplexe Plugin-Setups möglichNative B2B Suite (in Evolve/Beyond Plänen) mit Rechte/Rollen-System
KI-ReadinessPlugin-basiert (externe Tools), Agentic Commerce in EntwicklungNativer AI Copilot tief im Backend integriert
TechnologieWordPress-Plugin (PHP), monolithisch (wird modularer)Symfony-Framework (PHP), API-First, Headless-fähig
WartungsaufwandHoch (Plugin-Updates, Kompatibilitätsprüfung)Mittel (stabilere Release-Zyklen, weniger Plugin-Konflikte)

Deep Dive: Shopware 6 – Der deutsche Skalierungs-Champion

Shopware ist im deutschsprachigen Raum (DACH) der absolute Platzhirsch im gehobenen Mittelstand. Mit einem Marktanteil von über 11,5% bei den Top-1.000-Shops in Deutschland ist es die Standardlösung für Unternehmen, die erwachsenen E-Commerce betreiben wollen. Doch was macht Shopware so besonders – und wo liegen die Fallstricke?

API-First-Architektur: Das Fundament für moderne KI

Im Gegensatz zu älteren Systemen wurde Shopware 6 komplett neu auf Basis des Symfony-Frameworks und Vue.js entwickelt. Der Ansatz ist konsequent API-First. Das bedeutet: Jede Funktion des Shops – Warenkorb, Produktdaten, Checkout, Kundeninformationen – ist über eine standardisierte Schnittstelle (API) ansprechbar.

Warum ist das so wichtig? Du kannst Shopware als reines Backend nutzen und vorne im Frontend völlig frei gestalten – sei es eine native App, ein Voice-Skill für Alexa, eine Anbindung an Marktplätze oder eben eine intelligente Shopware KI-Integration. Für KI-Anwendungen ist diese saubere Datenstruktur buchstäblich Gold wert. Wenn dein virtueller Verkaufsberater präzise Produktempfehlungen geben soll, braucht er strukturierte, konsistente Daten – und genau das liefert Shopwares Architektur.

Shopware API-First Architektur für KI-Integration visualisiert

Native B2B-Power ohne Plugin-Bastelei

Ein entscheidender Vorteil von Shopware gegenüber WooCommerce ist der konsequente Fokus auf B2B (Business-to-Business). Während man bei WooCommerce B2B-Funktionen mühsam über Plugins nachrüsten muss – oft mit Kompatibilitätsproblemen und Wartungsaufwand – bietet Shopware in den kommerziellen Plänen (Evolve & Beyond) die vollständige B2B Suite direkt im Kern.

Laut Media4U und unseren eigenen Erfahrungen umfasst diese Suite essenzielle Funktionen, die B2B-Geschäfte benötigen. Der Unterschied zwischen Shopware B2B und B2C ist dabei nicht nur technischer Natur, sondern betrifft die gesamte Customer Journey.

  • Rechte & Rollen: Geschäftskunden können eigene Mitarbeiter-Accounts mit individuellen Budgets, Genehmigungsprozessen und Bestellfreigaben anlegen – ohne dass du als Händler eingreifen musst.
  • Schnellbestellungen & Angebote: Der Upload von CSV-Bestelllisten für wiederkehrende Orders und die individuelle Angebotserstellung sind nahtlos integriert.
  • Kundenspezifische Preise: Komplexe Preislisten für verschiedene Kundengruppen, Staffelpreise und Verhandlungspreise werden nativ und performant verarbeitet – selbst bei tausenden von Preisregeln.

Shopware AI Copilot: KI-Funktionen ab Werk

Shopware hat früh erkannt, dass KI kein vorübergehender Hype, sondern ein fundamentales Werkzeug für den modernen E-Commerce ist. Der AI Copilot ist direkt im Admin-Bereich integriert und bietet laut Shopware und Folio3 Funktionen, für die du bei WooCommerce oft mehrere externe Abos und komplizierte Integrationen bräuchtest.

  1. Content-Erstellung: Generierung von SEO-optimierten Produktbeschreibungen und Erlebniswelten-Texten auf Knopfdruck – in deiner Markensprache.
  2. Bild-Analyse: Automatische Verschlagwortung (Keywords) von hochgeladenen Bildern für bessere Auffindbarkeit und SEO.
  3. Kunden-Klassifizierung: Die KI analysiert das Kaufverhalten und taggt Kunden automatisch (z.B. Schnäppchenjäger, Loyaler Stammkunde, Abwanderungsgefährdet) für gezielte Marketing-Kampagnen.
  4. Export-Assistent: Du kannst der KI in natürlicher Sprache sagen: Exportiere alle Bestellungen von gestern mit einem Warenkorb über 100€ – und sie generiert die CSV ohne dass du Query-Sprache beherrschen musst.

Die Kostenfalle: Fair Usage Policy 2025

Ein kritischer Punkt für 2025, den viele unterschätzen, ist die neue Preispolitik von Shopware. Die kostenlose Community Edition ist weiterhin Open Source, unterliegt aber ab dem 24. März 2025 einer Fair Usage Policy, wie ThemeWare ausführlich dokumentiert.

Die Regel ist simpel, aber einschneidend: Wenn dein Shop mehr als 1 Million Euro GMV (Bruttowarenvolumen) pro Jahr macht, musst du auf einen kostenpflichtigen Plan (Rise, Evolve oder Beyond) upgraden. Die Konsequenz? Erfolgreiche Shops können nicht mehr dauerhaft kostenlos auf der Community Edition bleiben. Das schafft zwar Planungssicherheit für Shopware als Unternehmen, erhöht aber die Total Cost of Ownership (TCO) für wachsende Händler erheblich.

Deep Dive: WooCommerce – Die flexible WordPress-Power

WooCommerce ist mit ca. 67% Marktanteil weltweit die meistgenutzte E-Commerce-Plattform. Es verwandelt jede WordPress-Seite in einen vollwertigen Onlineshop. Die Stärke liegt in der unfassbaren Flexibilität, dem riesigen Ökosystem an Plugins und der Vertrautheit für Millionen von WordPress-Nutzern.

HPOS: Das Performance-Update des Jahrzehnts

Lange Zeit galt der Grundsatz: WooCommerce ist langsam und bläht die Datenbank auf. Das lag daran, dass Bestellungen technisch wie Blogposts in der wp_posts-Tabelle gespeichert wurden – ein Erbe aus WordPress-Zeiten, das nie für E-Commerce optimiert war.

2025 ist HPOS (High-Performance Order Storage) der neue Standard, wie WooCommerce offiziell bestätigt. Bestellungen bekommen eigene, optimierte Datenbanktabellen. Der Effekt ist beeindruckend: Das Erstellen von Bestellungen ist bis zu 5x schneller, der Checkout bis zu 1,5x schneller. Das bedeutet konkret: WooCommerce ist damit technisch in der Lage, auch Shops mit zehntausenden Bestellungen pro Tag zu verarbeiten, ohne in die Knie zu gehen.

Das Plugin-Puzzle für den deutschen Markt

WooCommerce ist im Kern für den US-Markt gebaut. Um es in Deutschland rechtssicher zu betreiben, ist erhebliche Bastelarbeit oder der Einsatz spezialisierter Plugins nötig. Das unterschätzen viele Einsteiger, bis die erste Abmahnung ins Haus flattert.

Germanized für WooCommerce: Dieses Plugin ist laut Kinsta und PluginsForWP quasi Pflicht für jeden deutschen Shop. Es fügt rechtliche Checkboxen, Lieferzeiten-Anzeige, Grundpreise und rechtssichere E-Mail-Texte hinzu. Die Pro-Version (ca. 79€/Jahr) automatisiert zudem PDF-Rechnungen und Retouren.

Cookie Consent: Tools wie Borlabs Cookie (ca. 49€/Jahr) oder Real Cookie Banner sind notwendig, um DSGVO-konformes Tracking zu ermöglichen. Laut OMR Reviews und WP-Space gibt es hier keine Ausnahme – ohne rechtssicheres Cookie-Management drohen empfindliche Bußgelder.

KI in WooCommerce: Die Agentic-Zukunft

WooCommerce hat noch keine so tief integrierte KI wie Shopware, aber eine spannende Roadmap. Mit dem Merchant Control Protocol (MCP) bereitet WooCommerce laut offizieller Ankündigung den Weg für Agentic Commerce – eine Vision, bei der KI-Agenten nicht nur beraten, sondern eigenständig handeln.

Die Vision dahinter: KI-Agenten (autonome Bots) sollen in Zukunft nicht nur mit dem Shop interagieren, um Produkte zu suchen, sondern eigenständig Bestellungen für den Nutzer ausführen. Stell dir vor, dein KI-Assistent sagt: Ich habe basierend auf deinen Vorlieben drei Hemden ausgewählt und bestellt – sie kommen Freitag. Das ist die Zukunft, die WooCommerce anstrebt.

Der Status Quo ist allerdings nüchterner: Aktuell müssen Händler laut SEO Solution Local auf Plugins wie Kestrel AI oder externe Tools zurückgreifen, um Produkttexte oder SEO-Daten per KI zu generieren. Eine native KI-Chatbot-Integration erfordert deutlich mehr technischen Aufwand als bei Shopware.

WooCommerce Plugin-Ökosystem und KI-Integration Übersicht

Der versteckte Vergleich: Datenqualität & KI-Intelligenz

Hier liegt deine Chance, dich vom Wettbewerb abzuheben. Die meisten Vergleiche enden bei Features und Preisen. Aber wenn du KI nutzen willst, um Kunden wirklich zu beraten – zum Beispiel mit Fragen wie Welches Fahrrad passt zu meiner Körpergröße und meinem Arbeitsweg? – brauchst du strukturierte Daten als Fundament.

Shopware: Strukturierte Daten als KI-Futter

Shopware zwingt Händler durch seine Architektur zu sauberen Daten – das mag anfangs nach mehr Arbeit klingen, zahlt sich aber langfristig aus. In Shopware werden Produkteigenschaften (Farbe, Größe, Material, technische Werte) in festen Sets angelegt. Das bedeutet: Jedes Attribut hat seinen definierten Platz in der Datenstruktur.

Der Vorteil für KI ist enorm: Eine intelligente Beratungslösung kann diese strukturierten Daten extrem leicht auslesen und verarbeiten. Wenn ein Kunde fragt: Zeig mir rote Fahrräder unter 15kg, kann die KI präzise auf das Attribut Gewicht zugreifen und sofort filtern. Die API liefert saubere JSON-Daten, die kein aufwändiges Parsing erfordern. Das ist die Grundlage für einen effektiven KI-Produktfinder.

WooCommerce: Freiheit vs. Datenchaos

In WooCommerce werden Daten oft in Custom Fields oder unstrukturierten Textblöcken gespeichert. Die Freiheit, die WordPress bietet, hat ihren Preis: Viele Händler nutzen verschiedene Plugins für Varianten, die Daten nicht standardisiert ablegen. Ein Plugin speichert das Gewicht als weight, ein anderes als product_weight, ein drittes in einem Freitext-Feld.

Der Nachteil für KI ist gravierend: Eine Beratungs-KI muss oft unstrukturierte HTML-Texte parsen, um technische Daten zu finden. Das erhöht die Fehlerquote bei der Beratung dramatisch – die KI halluziniert Produkteigenschaften, weil sie die echten Daten nicht zuverlässig extrahieren kann. Die Lösung erfordert entweder disziplinierte Datenpflege von Anfang an oder den Einsatz von Middleware-Lösungen (PIM), um WooCommerce nachträglich KI-ready zu machen.

Evolution der Produktsuche im E-Commerce
1
Vergangenheit: Kategorien

Kunden navigieren manuell durch verschachtelte Kategorie-Bäume. Hohe Abbruchrate bei komplexen Sortimenten.

2
Gegenwart: Keyword-Suche

Standard-Suchfunktion in WooCommerce/Shopware. Findet nur exakte Treffer, versteht keine Kundenabsicht.

3
Zukunft: KI-Consultation

Intelligente Beratung versteht Bedürfnisse und empfiehlt passende Produkte – wie ein echter Verkäufer.

Fazit zur Intelligenz: Shopware ist out of the box besser vorbereitet, um als Datenquelle für intelligente Assistenten zu dienen. Das ist einer der Hauptgründe, warum viele Shopware Full Service Agenturen ihren Kunden die Plattform für beratungsintensive Produkte empfehlen. WooCommerce erfordert mehr Disziplin und technische Konfiguration – kann aber mit dem richtigen Setup ebenfalls KI-fähig gemacht werden.

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Der Kosten-Realitäts-Check für deutsche Händler

Viele Einsteiger lassen sich vom kostenlosen WooCommerce blenden. Doch die Rechnung geht nicht auf, wenn man die versteckten Kosten für den deutschen Markt einbezieht. Lass uns die Total Cost of Ownership (TCO) für einen professionellen deutschen Shop über 3 Jahre realistisch durchrechnen.

Szenario: Ambitionierter Shop mit ca. 500k € Umsatz/Jahr

KostenpositionWooCommerce (Jahreskosten)Shopware 6 Rise (Jahreskosten)
Lizenzgebühren0 € (Core ist free)7.200 € (600€/Monat)
Hosting (High Performance)1.200 € (ca. 100€/Monat Managed WP)Inklusive (SaaS) oder ca. 1.800€ (Self-Hosted)
Rechtssicherheit (Plugins)~200 € (Germanized Pro, Borlabs, etc.)0 € (nativ enthalten)
Wichtige Premium-Plugins~500 € (SEO, Import, Filter, Sprachen)0 € (vieles im Rise Plan enthalten)
Wartung & Updates3.000 € (ca. 2-3 Std./Monat Agentur)500 € (deutlich weniger Aufwand bei SaaS)
Setup / Initialkosten5.000 - 15.000 €10.000 - 25.000 €
Gesamtkosten Jahr 1~10.000 € - 20.000 €~18.000 € - 33.000 €
Laufende Kosten ab Jahr 2~5.000 € / Jahr~7.200 € / Jahr

Die Shopware-Preisübersicht bestätigt diese Zahlen. Die Analyse zeigt: WooCommerce ist im ersten Jahr und bei den laufenden Kosten oft günstiger, aber das Risiko unvorhersehbarer Kosten durch Plugin-Konflikte oder Performance-Probleme ist deutlich höher. Shopware hat höhere Fixkosten durch die Lizenz, bietet aber Planungssicherheit und inkludierten Herstellersupport.

Die wahren Kosten im deutschen E-Commerce
200€+
Jährliche Plugin-Kosten

Für Rechtssicherheit (Germanized, Cookie-Consent) in WooCommerce

1 Mio. €
GMV-Schwelle

Ab diesem Umsatz greift Shopwares Fair Usage Policy

2-3 Std.
Monatlicher Wartungsaufwand

Für Plugin-Updates und Kompatibilitätsprüfungen bei WooCommerce

5x
Performance-Boost

WooCommerce HPOS beschleunigt Bestellungen um das Fünffache

Rechtssicherheit im Vergleich: Der deutsche Compliance-Check

Im deutschen Markt ist Rechtssicherheit kein Nice-to-have, sondern überlebenswichtig. Abmahnungen kosten schnell vierstellige Beträge, und DSGVO-Verstöße können existenzbedrohend werden. Hier ein direkter Vergleich, was nativ enthalten ist und was Plugin-Arbeit erfordert.

Compliance-AnforderungWooCommerceShopware 6
Impressum & AGB-IntegrationPlugin erforderlichNativ im Core
Button-Lösung (Kaufen-Button)Germanized PluginNativ konform
GrundpreisangabeGermanized PluginNativ im Core
WiderrufsbelehrungPlugin + manuelle KonfigurationNativ rechtssicher
DSGVO Cookie ConsentBorlabs/Real Cookie BannerNativ oder einfache Extension
Lieferzeit-AnzeigeGermanized PluginNativ konfigurierbar
PDF-Rechnungen rechtskonformGermanized Pro (kostenpflichtig)Nativ oder günstige Extension

Die Informationen basieren auf Netz-Gaenger und der offiziellen Shopware-Dokumentation. Wie du siehst, ist der Aufwand für rechtssichere WooCommerce-Shops in Deutschland erheblich – und die Kosten summieren sich schnell.

Entscheidungs-Framework: Welches System passt zu dir?

Statt pauschaler Empfehlungen helfen dir konkrete Szenarien bei der Entscheidung. Lies dir beide Fälle durch und erkenne, welcher deiner Situation näher kommt.

Szenario A: Der Marketing-First Shop (WooCommerce)

  • Dein Fokus: Storytelling, Content Marketing, Social Media, Influencer-Kooperationen
  • Deine Produkte: Mode, Lifestyle, einfache Konsumgüter – Produkte mit wenig technischer Erklärungsbedürftigkeit
  • Dein Team: Du kennst WordPress bereits und hast ein kleines, agiles Team ohne dedizierte Entwickler
  • Warum WooCommerce? Die Integration von Content und Commerce ist in WordPress ungeschlagen. Du kannst Landingpages extrem schnell bauen, A/B-Tests fahren und dein Blog nahtlos mit dem Shop verbinden.

Szenario B: Der Consulting-First Shop (Shopware + KI)

  • Dein Fokus: B2B-Geschäft, technische Produkte, Ersatzteile oder beratungsintensive Sortimente
  • Deine Produkte: Maschinenbauteile, konfigurierbare Möbel, Elektronik – alles, wo Kunden Beratung brauchen
  • Dein Team: Du hast Entwickler-Ressourcen oder eine Agentur und planst langfristiges Wachstum über 1 Mio. € Umsatz
  • Warum Shopware? Die saubere Datenstruktur ermöglicht es dir, einen Shopware Chatbot für KI-Produktberatung aufzusetzen. Die B2B-Suite löst komplexe Anforderungen deiner Geschäftskunden ohne Bastelarbeit.

Migration zwischen den Systemen: Was du wissen musst

Falls du bereits einen Shop betreibst und wechseln möchtest, ist das technisch machbar – aber nicht trivial. Es gibt etablierte Tools wie den Migration Assistant von Shopware oder Dienste wie LitExtension, die Produkte, Kunden und Bestellungen übertragen können.

Beachte dabei kritische Punkte: SEO-Rankings müssen durch 301-Weiterleitungen gesichert werden, sonst verlierst du mühsam aufgebauten organischen Traffic. Kundenpasswörter können meist nicht migriert werden – plane einen Password Reset Flow für den Launch. Und unterschätze nicht den Aufwand für die Datenmapping: WooCommerce-Attribute müssen in Shopware-Properties überführt werden, was bei großen Katalogen Wochen dauern kann.

Entscheidungsmatrix Shopware vs WooCommerce für verschiedene Geschäftsmodelle

Fazit: Die Wette auf die Zukunft des E-Commerce

Die Entscheidung Shopware vs WooCommerce ist 2025 keine Frage von gut oder schlecht, sondern von passend oder unpassend für dein spezifisches Geschäftsmodell. Beide Systeme haben sich weiterentwickelt und ihre historischen Schwächen adressiert.

Wähle WooCommerce, wenn du maximale Freiheit bei geringen Einstiegskosten suchst und bereit bist, Zeit in die Pflege des Plugin-Ökosystems zu investieren. Mit HPOS ist die Performance kein Hindernis mehr. Für Content-getriebene Marken mit einfachen Produkten bleibt WordPress das mächtigste Werkzeug.

Wähle Shopware, wenn du eine robuste, skalierbare Plattform suchst, die Made in Germany Rechtssicherheit bietet und technologisch (API, KI) für die nächsten 5-10 Jahre gerüstet ist – auch wenn der Einstiegspreis höher liegt. Für B2B-Geschäfte und beratungsintensive Produkte ist es die klare Empfehlung. Ein Vergleich mit anderen deutschen Alternativen wie Shopware vs OXID kann zusätzliche Perspektiven bieten.

Unser Experten-Tipp: Unterschätze nicht den Wert deiner Daten. In einer Welt, in der KI-Agenten bald für uns einkaufen und Conversational Commerce zum Standard wird, gewinnt der Shop, dessen Daten am besten strukturiert sind. Shopware hat hier aktuell die Nase vorn, doch WooCommerce holt mit seiner riesigen Community schnell auf. Verstehe was KI grundlegend leistet und wie sie deinen Shop transformieren kann.

Häufige Fragen zu Shopware vs WooCommerce

Ja, aber nicht ab Werk. Du benötigst zwingend Plugins wie Germanized oder German Market, um die strengen deutschen Anforderungen (Button-Lösung, Grundpreise, DSGVO-konforme Checkboxen) zu erfüllen. Ohne diese Anpassungen riskierst du Abmahnungen.

Das hängt von deiner Wachstumsstrategie ab. Die Community Edition ist bis 1 Mio. € Umsatz lizenzkostenfrei, erfordert aber eigenes Hosting und technisches Know-how. Für sehr kleine Shops ohne Entwickler-Ressourcen und ohne B2B-Ambitionen ist WooCommerce oft der einfachere Einstieg.

Ab dem 24. März 2025 musst du laut der neuen Fair Usage Policy auf einen kostenpflichtigen Plan (Rise ab ca. 600€/Monat) wechseln, um weiterhin Zugriff auf Updates und den Plugin-Store zu haben. Plane diesen Kostenfaktor frühzeitig in deinem Business Plan ein.

Ja, es gibt Tools wie den Migration Assistant von Shopware oder Dienste wie LitExtension, die Produkte, Kunden und Bestellungen übertragen. Beachte jedoch, dass SEO-Rankings durch 301-Weiterleitungen gesichert werden müssen und die Datenmapping-Phase bei großen Katalogen aufwändig sein kann.

Shopware hat durch die API-First-Architektur und strukturierte Produktattribute einen natürlichen Vorteil. Die Daten können direkt von KI-Systemen verarbeitet werden. WooCommerce erfordert mehr Vorarbeit bei der Datenstrukturierung, kann aber mit dem richtigen Setup ebenfalls KI-fähig gemacht werden.

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